Bezirksliga
1920 bis 1929..
Der
Baltische Rasen- und
Wintersport-Verband (BRWV) wurde am 26. Januar 1908 gegründet. Es war
der regionale Verband für den Bereich Nordostdeutschland. Zu seinem
Verbandsgebiet gehörten Ostpreußen, Westpreußen, Danzig, Memelland und
von 1911 bis 1930 auch Pommern.
1911 schlossen sich auch die ersten
Vereine Pommerns dem baltischen Verband an. Der in Stettin beheimatete
Verband Pommerscher Ballspiel-Vereine trat erst 1913 bei.
In den 1920er Jahren gab es bis zu sieben Kreise - Stolp/Lauenburg,
Kolberg/Köslin, Stettin, Stargard, Grenzmark/Schneidemühl, Uckermark/Pasewalk
und Gollnow/Pyritz.
FC Viktoria Schneidemühl spielt
in der Saison 1920-1921 zum ersten Mal in der Bezirksliga. Das junge
Team war so stark, das ihnen gleich der Titelgewinn gelang.
1920/21
gewann die Mannschaft der FC Viktoria
Schneidemühl den ersten
Meistertitel der Vereinsgeschichte.
Aus dieser Zeit gibt es auch das sehr schöne Foto der Spieler in den
weißen Trikots. Wo das Fotos aufgenommen wurde ist leider nicht mehr bekannt. Die
Spieler stehen aber auf einem Rasenplatz, somit kann es eigentlich nicht der
Pferdemarkt in Schneidemühl sein.
In der Endrunde musst Viktoria gegen den starken Meister des Bezirks
Stargard antreten.
SC
Victoria Stargard - Viktoria Schneidemühl 4:3 n.V.
Der Überlieferung nach hat die Viktoria in
diesem Spiel recht unglücklich in der Verlängerung verloren. Mehr ist
über das Spiel in Stargard nicht bekannt.
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FC Viktoria
Schneidemühl 1920/21
Auf diesem Bild soll der Gegner Stargard sein, das ist
aber nicht genau geklärt.
Sicher ist es aber auf dem Pferdemarkt aufgenommen.
Der Meister Bezirk Grenzmark/Schneidemühl von links nach rechts
obere Reihe:
Kurt Goal, Max Krüger, Walter Kappe, Willi Zarbok, August Priebe, ?
Prellwitz. Untere Reihe: Leo Geisler, Paul Dumke, Marcel Nietz, Rudolf
Eggert und Clemenc Priebe. |
1921/22
auch
in der folgenden Saison ging der Titel des Bezirksmeisters an
den Fußball Club Viktoria Schneidemühl. Aus dieser Zeit habe ich noch
das Original Meisterfoto. Verwunderlich ist hier, dass Viktoria mit
C geschrieben wird, aber einige andere Klubs haben sich auch so
geschrieben.
In der Endrund musst die Elf aus Schneidemühl gegen Lauenburg
spielen.
Die Reise nach Lauenburg hat die Viktoria
wahrscheinlich mit dem Zug
gemacht haben. Es gab aber damals
ein Strecken-verbindung über Neustettin (heute Szcecinek) und Stolp (Slupsk).
Viele Touren wurden aber mit dem Bus gemacht.
FC Viktoria
Schneidemühl
Bezirksmeister 1921/22 Von links nach rechts :
August Priebe, Otto Bade, Karl Lange, Max Krüger, Walter Kappe,
Ernst Maschke, Paul Dumke (Spielführer), Rudolf Eggert, Unten: Leo
Hasenbein, Marcel Nietz, Leo Geisler, |
Endrunde
Viertelfinale 
SV Sturm
Lauenburg - FC Viktoria Schneidemühl 1:2 (0-0)
In Lauenburg gab es zwei Vereine. SV Sturm Lauenburg
und der FC
Pfeil Lauenburg, beide 1919 gegründet. Somit gab es ab diesem Jahr Fußball Derbys in der Stadt.
Beide Clubs spielten auf dem Städtischen Sportplatz, der ein
Fassungsvermögen von 5.000 Besuchern hatte. Sturm spielte auch an der Stolper Chaussee. Die Clubs traten in der Liga Stolp/Lauenburg
an, eine Vorrunde zum Pommerschen Wettbewerb. Sturm war immer der
stärkere Verein. Erst in der Saison 1936/37 kam Pfeil zu einem
erfolgreicheren Abschluss. Ab 1933 wurde die Balten Verband abgeschafft
und die Gau Liga eingeführt.
SV Sturm hatte die Farben Gelb Schwarz, FC Pfeil trat in Rot Weiß
an. Beide Vereine erloschen zum Kriegsende 1945. Heute heißt der Ort Lebrok und gehört zu Polen.
Die Tore sollen in der zweiten Hälfte gefallen sein, 0:1 Max Krüger,
1-1 für Lauenburg, 1-2 durch August Priebe. Walter Kappe fiel Anfang
der zweiten Hälfte verletzt aus. (lt Opa)
Der Sieg der Viktoria gegen den Meister des Bezirks Stolp/Lauenburg
war ein großer, unerwarteter Erfolg. In der nächsten Runde
hatte die Viktoria das Glück und zog ein Freilos. Somit ging die Mannschaft
direkt in das Finale. Gegner war die Übergroße Titania aus Stettin.
FC
Viktoria
Schneidemühl gegen Titania Stettin Dieses Bild ist
nicht vom Finale. Hier stehen die Teams in Schneidemühl auf
dem Pferdemarkt. In der Mitte mit dem T Wappen der Torhüter
der Titania, Walter Haug. Zu seiner Zeit war er einer der
Besten im Pommernland. Er spielte fast drei Jahrzehnte für
Stettin. (Foto Nachlass Paul Dumke) |
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Aufstellung: kommt
noch |
 Finale,
Sonntag 29. Januar 1922
Stettiner FC Titania -
Viktoria Schneidemühl 7:0
Bei
klirrender Kälte und auf einem völlig vereisten Platz, kam die
Viktoria gnadenlos unter die Räder. Hier war nichts zu holen. Laut
meines Großvaters verletzten sich bei diesem Spiel auf hartem
Untergrund mehrere Spieler und fielen aus. Rudolf Eggert hatte ein
Nasenbeinbruch, Max Krüger verletzte sich am Knie und Ernst Maschke
zog sich eine Verletzung am Bein zu. Titania soll sehr hart,
teilweise unfair gespielt haben. Aber sie wurden Meister.
1922/23
In dieser Saison ging der Titel im Bezirk Schneidemühl an den
Nachbarn SV Deutsch Krone. Die Mannschaft siegte dann sogar in der
Endrunde mit 2:1 gegen den SV Stargard, verlor im Halbfinale aber
mit 1:3 gegen Sturm Lauenburg. Meister wurde FC Titania mit einem
4:0 (0:0) gegen den Sturm aus Lauenburg.
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Hier sammelt sich die
Mannschaft des FC Viktoria Schneidemühl zur Fahrt mit einem Omnibus des
Schneidemühler Kraftverkehrs nach Stargard zu einem Spiel in der Liga. |
1923/24 In der
Spielsaison ging der Titel wieder an die Mannschaft aus dem
Nachbarort Deutsch Krone. In der Endrunde unterlag der SV DK mit 0:4 gegen
den Stettiner SV, die auch Meister mit einem 1:0 gegen den Stargarder SC
wurden.
1924/25
wurde der SV Deutsch Krone zum
dritten mal Bezirksmeister. In der Endrunde ging man aber gegen die Titania
aus Stettin mit 1:6 unter. Stettin wurde auch nach einem überzeugenden 6:0
gegen Stargard Meister.
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FC Viktoria
Schneidemühl |
1925/26
Aus der Bezirksklasse Pommern sind nur die Tabellenstände der Bezirke
Stettin, Stolp/Lauenburg und Stargard überliefert. Betrachtet man die
Bezirksanzahl der vergangenen und zukünftigen Jahre, ist davon auszugehen,
dass es weitere Bezirke gab. Der Stargarder SC wurde Meister und in dieser
Gruppe belegte der FC Viktoria Schneidemühl den dritten Platz.
Der Bezirk Stettin stellte zwei Teilnehmer für die Endrunde um die pommersche
Fußballmeisterschaft. Meister wurde erneut die Titania.
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Die im Bezirk Schneidemühl gefürchtete Mannschaft der Viktoria.
Damals wurde das Team die Brüdermannschaft genannt: drei Brüder
Herrmann, Alfred und Walter Labsch, sowie die drei Brüder
Kopitzke - die Zwillinge und ganz rechts Adolf Kopitzke. Helmut
Grabowski steht auf dem Bild als zweiter von links. Dritter von
rechts ist der langjährige Spielführer Paul Dumke. |
1926/27 wurde
FC Viktoria Schneidemühl wieder Meister.
In dem
Meisterschaftsbetrieb für die Saison 1926/27 entstand eine der besten
Mannschaften die Viktoria je besaß. Der Titel in dem Bezirk wurde in diesem Jahr
souverän gewonnen.
Endrunde
Halbfinale 
Stettiner Sport Club - FC Viktoria Schneidemühl 5:4
Das war knapp. Mit nur 4:5 unterlag der FC
Viktoria in Stettin. Heimstark und fast unbesiegbar. Trotz der 4
Gegentore war Stettins Torwart Baumeister überragend. Der Stettiner
SC marschierte damit direkt in das Endspiel. Gegner der Lokalrivale
Stettiner FC Titania. Der SC gewann mit 3:1. Somit hat die Viktoria
ganz knapp das Endspiel in diesem Jahr verpasst. Eine große
Mannschaft und ein toller Erfolg.
Ab
1927 neuer Austragungsmodus :
Die Pommern- Meisterschaft wurde nach einem neuen Modus ausgetragen.
Die
sechs Bezirksmeister Viktoria-Stolp, Preußen Köslin, Preußen Stettin, Viktoria Schneidemühl, SC Pasewalk und Blücher Gollnow kämpften, ergänzt
durch Titania und VfB Stettin (als Zweitem und Drittem der Stettiner Liga)
in der Vorrunde im Pokalsystem. Die vier Sieger spielten anschließend den
Meistertitel in einer einfachen Punktrunde aus.
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FC Viktoria
Schneidemühl Bezirksmeister 1927 / 28
Auf dem Foto Helmut Grabowski (vierter von rechts), der
zu dieser Zeit einer der stärksten Spieler des Bezikes war. Rechts neben
ihm Ernst Maschke, ein Spieler aus der Gründerzeit. |
1927/28 auch
dieses Jahr ging der Titel an FC Viktoria Schneidemühl
Sie wurden in der Kreisliga Pommern Bezirk IV souverän mit 19:3
Punkten Meister. Hervorzuheben ist der 9:0 Sieg gegen Erika am
22.05.1927
 20.
November 1927
Qualifikation Pommern Meisterschaft
FC Viktoria Schneidemühl -
Stettiner FC Titania 1:5 (1:4) Nach dem Gewinn der Bezirksliga war der
erste Gegner in der Endrunde der mehrmalige Meister Titania aus
Stettin. Bei eisiger Kälte ging die Viktoria früh durch Willy
Kopitzke in Führung. Leider unterlief kurze Zeit später Urgestein Ernst
Maschke ein Eigentor. Auf dem Schneeboden machte der Stettiner Krause
(2x) und Stöwer II bis zur Pause das 1:4. Die Mannschaft der Viktoria aus Schneidemühl hatte keine
wirkliche Chance. Krause erzielte in Halbzeit zwei noch sein drittes
Tor. Meister wurde Preußen Stettin nach einem 3:1 gegen die Titania in
einem Entscheidungsspiel. In der Endrunde waren
beide Vereine Punktgleich.
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Der Meister |
1928/29 wurde
Viktoria
Schneidemühl zum dritten Male Meister in seinem Bezirk.
Die Bezirksklasse Pommern war in acht Bezirke unterteilt, deren Sieger für
die Endrunde in Pommern qualifiziert waren.
Auf Grund der Spielstärke in
Stettin gegenüber den restlichen Bezirken durften auch der Zweit-, sowie
Drittplatzierte aus Stettin an der pommerschen Endrunde teilnehmen. In der
Endrunde gab es zuerst zwei Ausscheidungsrunden, die Gewinner dieser
spielten in einem Rundenturnier die pommersche Fußballmeisterschaft aus.
 Ausscheidungsrunde
Stettiner FC Titania -
Viktoria Schneidemühl 5:1
Stettin als zweitplazierter Bezirk Stettin,
Schneidemühl Meister in seinem Bezirk.
Wieder unterlag, wie im Vorjahr, die Viktoria mit 1:5. Alle drei Stettiner Vereine
kamen weiter, Meister wurde der VFB Stettin. Für Viktoria Schneidemühl war
die Saison beendet.
1929/30
welche Mannschaft den Bezirk Schneidemühl
gewann ist leider nicht überliefert .
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