1921/22 auch in der folgenden Saison ging der Titel des Bezirksmeisters an den Fußball Club Viktoria Schneidemühl. Aus dieser Zeit habe ich noch das Original Meisterfoto. Verwunderlich ist hier, dass Viktoria mit C geschrieben wird, aber einige andere Klubs haben sich auch so geschrieben.
In der Endrund musst die Elf aus Schneidemühl gegen Lauenburg spielen.
Die Reise nach Lauenburg hat die Viktoria wahrscheinlich mit dem Zug gemacht haben. Es gab aber damals ein Strecken-verbindung über Neustettin (heute Szcecinek) und Stolp (Slupsk). Viele Touren wurden aber mit dem Bus gemacht.

 

FC Viktoria Schneidemühl Bezirksmeister 1921/22
Von links nach rechts :
August Priebe, Otto Bade, Karl Lange, Max Krüger, Walter Kappe, Ernst Maschke, Paul Dumke (Spielführer), Rudolf Eggert, Unten: Leo Hasenbein, Marcel Nietz, Leo Geisler,

Endrunde Viertelfinale

SV Sturm Lauenburg - FC Viktoria Schneidemühl  1:2 (0-0)

In Lauenburg gab es zwei Vereine. SV Sturm Lauenburg und der FC
Pfeil Lauenburg,  beide 1919 gegründet. Somit gab es ab diesem Jahr Fußball Derbys in der Stadt. Beide Clubs spielten auf dem Städtischen Sportplatz, der ein Fassungsvermögen von 5.000 Besuchern hatte. Sturm spielte auch an der Stolper Chaussee. Die Clubs traten in der Liga Stolp/Lauenburg an, eine Vorrunde zum Pommerschen Wettbewerb. Sturm war immer der stärkere Verein. Erst in der Saison 1936/37 kam Pfeil zu einem erfolgreicheren Abschluss. Ab 1933 wurde die Balten Verband a
bgeschafft und die Gau Liga eingeführt.

SV Sturm hatte die Farben Gelb Schwarz, FC Pfeil trat in Rot Weiß an. Beide Vereine erloschen zum Kriegsende 1945. Heute heißt der Ort Lebrok und gehört zu Polen.
Die Tore sollen in der zweiten Hälfte gefallen sein, 0:1 Max Krüger, 1-1 für Lauenburg, 1-2 durch August Priebe. Walter Kappe fiel Anfang der zweiten Hälfte verletzt aus. (lt Opa)
Der Sieg der Viktoria gegen den Meister des Bezirks Stolp/Lauenburg war ein großer, unerwarteter Erfolg.
In der nächsten Runde hatte die Viktoria das Glück und zog ein Freilos. Somit ging die Mannschaft direkt in das Finale. Gegner war die Übergroße Titania aus Stettin.

FC Viktoria Schneidemühl gegen Titania Stettin
Dieses Bild ist nicht vom Finale. Hier stehen die Teams in Schneidemühl auf dem Pferdemarkt. In der Mitte mit dem T Wappen der Torhüter der Titania, Walter Haug. Zu seiner Zeit war er einer der Besten im Pommernland. Er spielte fast drei Jahrzehnte für Stettin. (Foto Nachlass Paul Dumke)

Aufstellung: kommt noch

Finale,
Sonntag 29. Januar 1922

Stettiner FC Titania - Viktoria Schneidemühl 7:0

Bei klirrender Kälte und auf einem völlig vereisten Platz, kam die Viktoria gnadenlos unter die Räder. Hier war nichts zu holen. Laut meines Großvaters verletzten sich bei diesem Spiel auf hartem Untergrund mehrere Spieler und fielen aus. Rudolf Eggert hatte ein Nasenbeinbruch, Max Krüger verletzte sich am Knie und Ernst Maschke zog sich eine Verletzung am Bein zu. Titania soll sehr hart, teilweise unfair gespielt haben. Aber sie wurden Meister.

1922/23 In dieser Saison ging der Titel im Bezirk Schneidemühl an den Nachbarn SV Deutsch Krone. Die Mannschaft siegte dann sogar in der Endrunde mit 2:1 gegen den SV Stargard, verlor im Halbfinale aber mit 1:3 gegen Sturm Lauenburg. Meister wurde FC Titania mit einem 4:0 (0:0) gegen den Sturm aus Lauenburg.

Hier sammelt sich die Mannschaft des FC Viktoria Schneidemühl zur Fahrt mit einem Omnibus des Schneidemühler Kraftverkehrs nach Stargard zu einem Spiel in der Liga.